
Zweifelhafte diagnostische Bewertungen in der Dunkelfeldmikroskopie
Nachfolgend finden Sie diagnostische Bewertungen, die aus Sicht des Dunkelfeldausbildungszentrums nicht nachvollziehbar sind, weil Sie einerseits den Regeln einer technisch gut ausgeführten mikroskopischen Dunkelfelddarstellung widersprechen und andererseits hämatologischen Unsinn wiedergeben.
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Verunreinigung als Diagnose
Auf dem Foto sehen sehen Sie so ein Beispiel. Dieses Foto zeigt kaum erkennbaren Inhalt, die Ausleuchtung ist extrem schlecht, die Zentrierung des verwendeten Dunkelfeldmikroskops ist fehlerhaft. Die Strukturen sind kaum erkennbar, aber dennoch ist eine Diagnose gestellt worden.
Nach der Meinung des Therapeuten soll auf dem Foto eine "Lebervene" zu sehen sein, folglich gibt es ein Problem mit der Leber. Aus unserer Sicht ist hier eher ein Artefakt dargestellt, welches durch ein Eintrocknungsphänomen bei der Blutabnahme entsteht und keinen diagnostischen Wert besitzt. Wenn Sie Sie für dieses Thema interessieren, dann können Sie hier http://forschungsgruppe-dunkelfeld.de/ergebnisse/ mehr darüber erfahren.

Fehlinterpretation durch mangelnde technische Ausbildung
Hier ist ein Foto zu sehen mit dem der verantwortliche Therapeut die Diagnose "Herz, Streptokkoken und Borrelien" gestellt hat. Als Begründung sind die kleinen runden Strukturen auf dem Foto angeführt worden.
Jeder vernünftig technisch ausgebildete Dunkelfeldtherapeut erkennt sofort diesen, aus unserer Sicht fatalen Irrtum. Wenn man genau hinschaut, dann sieht man alle abgebildeten Erythrozyten flächenhaft unscharf. Die auffälligen Strukturen sieht man aber scharf im Vordergund. Wenn man weiß, dass ein Dunkelfeldmikroskop in höheren Vergrößerungen eine nur geringe Tiefenschärfe hat, dann sieht man, dass die Blutzellen mit den Auffälligkeiten nicht in einer Ebene liegen. Ein leichter Dreh an der Schärfeeinstellung würde dies zeigen.
Das lässt den Rückschluss zu, dass es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um eine Verunreinigung auf der Innenseite des Präparatedeckglases handelt, aber keinesfalls um Streptokokken oder Borrelien. Diese Strukturen waren ortsfest und haben sich im Plasma nicht bewegt. Streptokokken oder andere bakteriellen Formen würden sich im Plasma leicht bewegen und sie wären in der gleichen Schärfeebene wie die Blutzellen. Jeder gut ausgebildete Therapeut weiß das. Wo der Zusammenhang zum Herzen liegt, bleibt auch unklar. Aus hämatologischer Sicht gibt es keinen Hinweis darauf.

Ein erschreckender Fall
Hier ist ein Foto einer Dunkelfelduntersuchung zu sehen, die an einer 21 jährigen jungen Frau von einer Heilpraktikerin durchgeführt wurde. Die Diagnose aufgrund des Fotos lautete: Zitat: "Bösartiger Milztumor", die Vene zur Milz ist komplett zu".
Nachdem der erste Schock von der jungen Frau und Ihrer anwesenden Mutter verdaut war, wurden mehrere therapeutische Sitzungen mit Infusionen zur Behandlung des Tumors vorgeschlagen. Befremdlich finden wir in diesem Fall die Einlassung des Therapeuten nach der Frage ob eine zweite Meinung angebracht wäre, dass eine zusätzliche schulmedizinische Abklärung nicht notwendig sei, der Befund wäre klar. Wir lassen das an dieser Stelle unkommentiert, aber nicht ohne einen Hinweis auf Verletzung der Sorgfaltspflicht zu geben.
Die junge Frau ist aufgrund dieser Diagnose und den daraus resultierenden Ängsten in der Münchner Uniklinik mittels MRT untersucht worden. Die Diagnose durch das bildgebende Verfahren lautete: Kein Tumor, weder in der Milz noch anderswo. Keine Auffälligkeiten an der Milzvene.
Unserer Ansicht nach, ist auf dem Foto so gut wie nichts zu erkennen. Kein einzelner Erythrozyt ist scharf abgebildet. Möglicherweise ist die Aufnahme im gestauten Randbereich des Präparates aufgenommen worden.
Das rötliche Gebilde, welches wohl zu der Diagnose geführt hat, ist in einer anderen Schärfeebene als die Zellen dargestellt. Ob das, was dort zu sehen ist, überhaupt aus dem Blut der jungen Frau stammt, ist damit zweifelhaft.
Eine Diagnose "bösartiger Milztumor" kann durch eine Dunkelfelduntersuchung nicht gestellt werden.
Bilden Sie sich selbst Ihr Urteil
Ein Nachsatz sei noch erlaubt: Das Dunkelfeldausbildungszentrum bekommt ständig Anrufe von verunsicherten Patienten mit zum Teil sehr abenteuerlichen Diagnosen aus dem Kreis dieser Therapeutin. Auch Sprüche wie Zitat "die Vene zur Leber ist komplett zu" oder Zitat "die Vene zur Milz ist dicht" werden ständig genannt.!
Verengte Gefäße sind bei einer Dunkelfelduntersuchung nicht erkennbar!!
Auch anatomisch scheint es da Fehleinschätzungen zu geben: Venen führen von den Organen weg und nicht dorthin!