Kriterien zur Auswahl und Beurteilung von Dunkelfelduntersuchungen

Es gibt in Deutschland sicher einige Tausend Dunkelfeldtherapeuten, die nach unterschiedlichen Methoden aus unterschiedlichen Beweggründen arbeiten. Standards für technische und diagnostische Ausbildung sind dafür nicht vorgesehen. Aus Gründen der Sorgfaltspflicht sollte für jeden Therapeuten aber die bestmögliche Schulung zum eigenen Anspruch werden um seine Patienten in jeder Hinsicht optimal diagnostizieren zu können.  Jeder Therapeut ist für seine Diagnose selbst verantwortlich und für die Folgen, die seinem Patienten daraus entstehen. Jeder Arzt und Heilpraktiker unterliegt zudem der Sorgfaltspflicht, die bei allen Patienten anzuwenden ist, egal nach welcher Methode er arbeitet. Obwohl wir wissen, dass die Ausbildung in Deutschland auf sehr unterschiedlichem Niveau betrieben wird, steht es uns nicht zu diesen Stand zu bewerten.

Was wir aber darstellen können, ist wie Dunkelfeldmikroskope technisch richtig eingestellt werden. Leider findet eine technische Ausbildung in den meisten Seminaren nur sehr rudimentär bis gar nicht statt. Das ist in sofern schade, als dass mit einem schlecht eingestelltem Dunkelfeldmikroskop Tür und Tor für Fehlinterpretationen geöffnet werden. Mit einem schlecht eingestelltem Mikroskop sind viele Auffälligkeiten, besonders im zellulären Bereich, einfach nicht erkennbar.

Einige Beurteilungshilfen

Damit Sie sich als Patient selbst ein Urteil bilden können, zeigen wir hier einige einfache Kriterien, mit deren Hilfe Sie leicht erkennen können, ob ein Dunkelfeldmikroskop richtig eingestellt ist. Nur mit einem gut eingestellten Mikroskop ist eine sichere Diagnostik möglich.

Ebenso können wir hier darstellen, was diagnostisch aus hämatologischer Sicht in einem Dunkelfeldmikroskop erkennbar ist und was eher in einen Deutungsbereich fällt, der zumindest hämatologisch biologisch nicht haltbar ist. Vielleicht können Sie unsere Hinweise für Sie nutzbringend anwenden.

 

Allgemeine Kriterien zur Therapeutenauswahl

Hohe Vergrößerungen sind nicht möglich
Wenn Ihnen ein Therapeut etwas von 2000 bis 3000facher Vergrößerungen erzählen will, dann sollten Sie sehr skeptisch sein. Vergrößerungen über einen Faktor von 1200fach sind physikalisch in einem Lichtmikroskop nicht möglich. Jeder Physiker wird Ihnen das bestätigen, egal was der Therapeut Ihnen erzählt.
Viren sind nicht sichtbar
Ebenfalls sollten Sie sehr skeptisch sein, wenn Ihnen in einem Dunkelfeldmikroskop einen Virus zeigen will. Die Größe eines Virus liegt unterhalb der Auflösungsgrenze eines auch noch so guten Dunkelfeldmikroskops. Viren sind nicht sichtbar.
Sauberes Arbeiten ist wichtig
Achten Sie darauf, das der Therapeut Ihren Finger bei der Blutabnahme nicht direkt berührt. Dies kann zu Verunreinigungen führen, die dann eventuell als pathologische Belastungen interpretiert werden.
Das Deckglas darf nicht angedrückt werden
Achten Sie darauf, das nach erfolgter Blutabnahme das Deckglas nicht auf den Objektträger gedrückt wird, das zerstört die Blutzellen und kann zu falschen Ergebnissen führen.
Organe sind nicht sichtbar
Wenn Ihnen direkt Organe, oder Venen und Arterien gezeigt werden, dann sollten Sie dies kritisch hinterfragen. Weder Organe noch Venen oder Arterien sind in einem Tropfen Blut sichtbar.
Nicht nur eine Stelle begutachten
Achten Sie darauf, dass Ihr Therapeut Ihr Blut nicht nur an einer einzigen Stelle des Objektträgers beurteilt, sondern sich flächenhaft einen Eindruck verschafft.
 

Hinweise zur Bewertung von Mikroskopeinstellungen

Nachfolgend können Sie ein Foto und Teilvergrößerungen dazu in Augenschein nehmen. Wenn Sie mit der Maus über das Foto fahren, dann wird ein anderes Foto gezeigt, welches aber den gleichen Bildausschnitt des Mikroskops zeigt. Die Einstellung des Dunkelfeldmikroskops ist auf einem von den zwei Fotos extra fehlerhaft vorgenommen worden, um zu zeigen wie sich dies für Sie als Patienten darstellt. So sind Sie schnell bei einer Untersuchung in der Lage sich ein Urteil darüber zu bilden.

Schlechte Ausleuchtung3aSchlechte Ausleuchtung1a

Leicht erkennbare Fehleinstellungen

Auf dem Foto sehen Sie das typische Bild einer Dunkelfelddarstellung. Sie sehen dort Zellen mit einer 400facher Vergrößerung. Unter dem Foto sehen Sie drei Teilausschnitte, die farblich genau wie auf Foto gekennzeichnet sind. Wenn Sie mit der Maus darüber fahren, können Sie unterschiedliche Darstellungen des gleichen Bildauschnitts sehen. Achten Sie dabei besonders auf das rote Blutkörperchen (Erythrozyt) in dem gelb markierten Kreis. Wenn Sie genau hinschauen können Sie erkennen, das diese Zelle sehr unterschiedlich ausgeleuchtet ist. Auf dem Foto 3 ist es gleichmäßig ausgeleuchtet, auf dem Foto 2 gibt es hellere und dunklere Bereiche. Diese unterschiedliche Aufhellung ist ein sicheres Indiz dafür, das dieses Mikroskop falsch eingestellt ist. 

Auf den drei vergrößerten Teilauschnitten ist dies besser erkennbar. Hier zeigen zusätzliche Pfeile an, worauf Sie achten müssen. Wie es richtig sein soll, können Sie sich weiter unten ansehen.

Zusätzlich sind in der roten und in der blauen Markierung zwei Zellen dargestellt, die durch die falsche Einstellung nur sehr undeutlich wiedergegeben werden. Wenn Sie mit der Maus darüber fahren, können Sie abwechselt sehen, wie es richtig ausehen soll.

Schlechte Ausleuchtung einzel 2aSchlechte Ausleuchtung einzel 3a

Diese unrichtige Einstellung kommt durch eine falsche Zentrierung des Dunkelfeldmikroskops zustande. Bei einem gut ausgebildeten Therapeuten werden Sie solch falsche Einstellungen nicht finden. Wenn Sie das Internet durchforsten, werden Sie auf Fotos häufig solche falschen Einstellungen finden. 

Warum ist eine gute Einstellung so wichtig?

Schon als Laie können Sie erkennen, das bei der falschen Einstellung deutlich weniger Details zu sehen sind. So können wichtige Auffälligkeiten verborgen bleiben, die für die Diagnose aber extrem relevant sein können.

Mit dieser kleinen Hilfe sollten Sie in der Lage sein, bei einer Dunkelfelduntersuchung die technische Sachkenntnis des Anwenders schnell beurteilen beurteilen zu können.